Sonntag, 25. November 2007

wachgeruettelt...

...Gestern Nacht gegen 4.40h wurden so ziemlich alle in Delhi & Umgebung unsanft wachgeruettelt- ich dachte zuerst ich traeume, als ich sah dass unser Haus puddingaehnlich hin-und her schaukelte- aber es war kein Traum- es war ein ERDBEBEN der Skala 4.3 (!) und es war verdammt unheimlich! Einige von uns Maedels schrien sogar kurz auf vor schreck...keiner von uns hatte je ein so heftiges Erdbeben live miterleb... Wir sassen mal wieder innerhalb weniger Sekunden zu 5. auf 1 Bett und beruhigten uns gegenseitig :-) Zum Glueck gab es keine Fortsetzung in der gleichen Nacht jedoch sind die Menschen hier in Indien fest davon ueberzeugt dass es ein noch heftigeres Nachbeben in den kommenden Tagen geben wird...und zugegebenermassen macht das schon ein ziiiiiemlich mulmiges Gefuehl in der Magengegend...aber wir werden sehn...

HINDUSTAN TIMES
November 4, 2006

Tremors shake Delhi, rattle people.
A moderate earthquake shook the national capital and surrounding areas at 4.43 am on Monday morning, making people jump out of their beds, but there were no immediate reports of casualties or damages.
The Indian Meteorological Department (IMD) said the tremor recorded 4.3 on the Richter scale. The epicenter of the quake was the Delhi-Haryana border, the IMD said.
The quake rattled doors and windows, making many run out of their homes on a cold winter night. But there were no aftershocks.

http://www.hindustantimes.com/StoryPage/Print.aspx?Id=06af7798-f061-4e84-9a47-cb039f5629ca#
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THE TIMES OF INDIA
Earthquake rocks Delhi, adjoining areas26 Nov 2007, 0518 hrs IST,AGENCIESSMS NEWS to 58888 for latest updates
NEW DELHI: A minor earthquake rattled New Delhi and adjoining areas early on Monday morning, but there were no immediate reports of injuries or damage. An official with the Indian Meteorological Department, which monitors earthquakes, said the 4.3-magnitude quake was only felt in New Delhi and the surrounding areas. It struck at about 4:43 a.m. The epicenter of the tremor was at the Delhi-Haryana border at 28.6 N latitude and 77.9 E longitude. In October 2006, a magnitude 7.6 earthquake struck the disputed Himalayan region of Kashmir, which is claimed by both India and Pakistan. That quake killed some 80,000 people. Most of the deaths were in Pakistani-controlled Kashmir.
http://timesofindia.indiatimes.com/articleshow/msid-2570791,prtpage-1.cms

Freitag, 23. November 2007

10 Dinge...

...die ich- abgesehen von Freunden & Familie- am meisten vermisse:

1) warm duschen wann immer ich moechte! D.h. ohne
Wasser-oder Stromausfaelle!!! Denn zu Indien muss man wissen dass aufgrund der enormen Bevoelkerungsdichte sowohl Wasser- als auch Stromversorgung zu wuenschen uebrig lassen... Zur Grundausstattung eines jeden Haushaltes gehoert daher ein Stromgenerator der das noetigste am Leben erhaelt. Dieser hat ordentlich zu arbeiten, denn der Strom faellt in etwa 15-20 Mal am Tag zwischen 15min und manchmal sogar fuer Stunden aus. Da der Generator max. 3 Std. Power hat sofern er voll aufgeladen ist (was aber meist natuerlich aufgrund der Ausfaelle nicht der Fall ist J), kommt es dadurch auch oefters vor dass wir GAR KEINEN Strom haben...d.h. im Kerzenschein darauf hoffen, dass doch der Strom bald wieder zurueckkehren moege... Und auch der Kuehlschrank und saemtliche Koestlichkeiten darin haben zu leiden, denn dieser kann mittels Generator nicht versorgt werden und ist demnach meist die komplette Nacht (da dann Stromausfaelle oft vorkommen) und mehrmals am Tag aus... Die Wohnung daher oft ueberflutet weil er abtaut... J
Und nicht nur das: auch Wasser-Totalausfaelle kommen leider haeufig vor...es ist wunderbar, wenn man z.B. die Toilette in einem 7-Personen-Haushalt nicht mehr spuelen kann oder gerade eingeschaeumt unter der Dusche steht...
Gestern Abend als ich gegen 20h heimkam, war beispielsweise gerade Wasserausfall...somit mussten wir alle auf die abendliche Dusche verzichten und beten, das Wassr moege doch wieder kommen...denn ..najaaa..es gibt schoeneres als als Stinktier zur Arbeit zu gehen. Um 8.30 am naechsten Morgen :ENDLICH! Jubelschreie! Wasser wieder da! ...da der Warmwasserboiler aber 20min. aufladen muss bevor Warmwasser da ist und der Strom nicht da war: Kalte Dusche fuer alle *yipeee*..aber immerhin duschen... und DAS ist kein aussergewoehnl. Erlebnis, das kommt immer wieder vor!
Aufgrund der Stromknappheit haben uns die Vermieter sogar verboten(!) ein Buegeleisen zu benutzen, weil das zuviel Strom kosten wuerde Und auch im Kino, in der Einkaufspassage, im Restaurant oder Buero- ueberall kommen diese Stromausfaelle vor...dort sind zwar meist starke Generatoren vorhanden, die dann innerhalb weniger sek./min. anspringen..dennoch sitzt man unverhofft ploetzlich im Dunkeln!....tjaaaaa auch das ist INDIEN!


2) Europ./Deutsche SCHOKOLADE! Dieses Vorurteil hatte ich
schon vor meiner Abreise nach Indien gehoert...und JA, es stimmt-
die indische Schokolade schmeckt abscheulich!!! Zwar gibt es hier fuer wucherpreise sogar Mars & Co sowie KitKat zu kaufen...allerdings schmecken diese Sachen fuer meinen Geschmack recht ranzig und alt..naja man weiss ja auch nicht wie lang die da schon im Regal verstauben...Und Dinge wie gute Milka Schocki oder Ritter Sport kosten umgerechnet ca. 6 Euro...was nicht gerade ein Schnaeppchen ist...

3) DEUTSCHES BIER!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ahhhhhhhhhhh...ich will NIE WIEDER IN MEINEM LEBEN „KINGFISHER“ TRINKEN MUESSEN NACH INDIEN! ...nein wirklich so ein schoenes Beck’s oder meinetwegen auch Astra waer ne Wonne! Hier bekommt man zu akzeptablen Preisen nur Kingfisher: es schmeckt grauenhaft und irgendwie bin ich schon nach einem gut mit dabei da es vergleichsweise mit europ. Bier recht hochprozentig zu sein scheint... Zwar bekommt man auch manchmal „Fosters“...das koster dann aber gleich das doppelte und ist auch nicht 100% das wahre...ABER GOTT SEI DANK ist der dt. Weihnachtsmarkt mit original dt. Biergarten schon in 2 Wochen *yeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah*
Im uebrigen sei erwaehnt dass Alkohol (Bier) kaufen immer ein wahres Erlebnis ist! Es gibt Alkohol nicht in normalen Supermaerkten zu kaufen sondern nur in kleinen „Liquor- Shops“...da Alkohol & Zigarettenkonsum sich nicht schickt fuer traditionelle indische Frauen und schwer verpoehnt ist, sind sowohl die Verkaeufer als auch das Clientel 100% maennlich. Kommen wir Maedels dann in den Shop um Bier zu kaufen wird es schlagartig muksmaeuschenstill- saemtliche Gespraeche stoppen- Muender bleiben vor Erstaunen offen stehen und saemtliche Aufmerksamkeit ist UNS GEWIDMET *haha*...zumnidest am Anfang war das so..mittlerweile kennt uns GANZ GURGAON...da Auslaender hier nicht so haeufig sind, sind wir noch immer die Sensation in Gurgaon und es hat sich gut herumgesprochen dass wir Trainees sind, dass wir in K19/13 wohnen und wer weiss was ganz Gurgaon noch alles weiss.
Saemtliche Rikshawfahrer & meist sogar Taxifahrer wissen jedenfalls ohne dass wir ihnen sagen muessen wo wir wohnen dass wir entweder in K19/13 (meine Traineewohnung) oder in U-Block (die Wohnung der andren Gurgaon-Trainees) wohnen und wir muessen demnach nicht mehr viel sagen...ein „K“ oder „U“ reicht schon aus..ist gleichermassen angenehm als auch schockierend...erleichter aber die Fahrt nach Hause, da man sich das Weg-Erklaeren in Hindi schenken kann ;-)

4) Eine Nacht schlafen OHNE MOSKITOS!
Diese gefreassigen Dinger gehn mir gewaltig
auf den Keks!!!
...nun ist es schon Winter- und heisst es nicht,
dass ihnen dann die Energie fehlt zum stechen? Neeee! Hier in Indien nicht: sie nerven und penetrieren einen dennoch die ganze Nacht! Was werd ich das geniessen,
wenn ich zurueck bin in der Nacht kein Summen in den Ohren und 10-30 Stiche pro Nacht zu haben....

5) Fisch!!! Jajaaaa ich bin Vegetarier und ich esse auch fuer gewoehnlich sehr selten Fisch...aber hier fehlt es mir doch! Es gibt nahezu keinen Fisch zu kaufen und wenn doch, dann ist er indisch zubereitet bzw. verzichtet man ohnehin lieber darauf, da man riskiert eine Fischvergiftung zu erleiden...

6) Autooooofahren! jaaa ich vermisse mein kleines tuerkis- rosa- lila- zebragestreiftes Etwas und unsere gemeinsamen Fahrten! Hier in Indien wird man eigentl. Fuer gewoehnlich durch die Strassen kutschiert- entweder via Taxi/eigenem Chauffeur oder via Rikshaw...das ist zwar nett, aber bringt doch mehr Spass auch mal selbst zu fahren.
Wenngleich ich das Fahren hier doch recht stressig finden wuerde aufgrund der wiiirklich chaotischen Verkehrslage, tausend Getier (Hunde, Kuehe, Schweinchen, Ziegen, Esel) auf den Strassen und der Tatsache dass man in einer Tour Hupen muss (hupen wenn ein Tier oder Mensch im Weg ist oder man um die Ecke faehrt fuer „Hallo jetzt komm ich!“, hupen wenn man ueberholen will fuer „Platz daaaaaaaa!“, hupen wenn man beschleunigt...hupen wenn man auf jmd. Warten...ja eigentlich staendig hupen...)
DAFUER sind unglaubliche 120km/h in der City erlaubt...wo ich nur den Kopf schuetteln kann...Viehzeug & Rikshaws auf den Strassen, kaum Ampeln, keine Gurte auf dem Ruecksitz , bis zu 4 Leute auf dem Mofa und keine Helme aber 120km/h!!!

7) Selbststaendigkeit! Jaaaa...das ist so ne Sache hier. Die muss man leider weitesgehend aufgeben- zumindest die Art von Selbstaendigkeit die man in Europa geniesst. DENN man ist zum einen fuer jegliche Angelegenheiten angewiesen auf Menschen, die hindi sprechen, da Taxifahrer, Rikshafahrer, die Putzfrau, Bedienungen in Restaurants oder Supermaerkten, Strassenhaendler und viele mehr leider so gar kein Englisch koennen...
Zum anderen gibt es oefters Situaetionnen, in denen Frau besser in maennl. Begleitung ist...natuerl. ist es sicherer als allein aber der Hauptgrund dafuer ist, dass die Frau hier in Indien leider noch keine gleichberechtigte Stellung hat und demnach leider, leider in so manchen Faellen nicht fuer Ernst genommen wird, weshalb sich eine maennl. Begleitung fuer Behoerdengaenge bspw. empfiehlt.... und auch im Alltag merkt man immer wieder dass Maenner doch in so mancher Situation bevorzugt behandelt werden...
Daher fuehlt man sich hier doch oefters wie ein kleines Kind...denn fuer allemoegl. Alltaeglichen Angelegenheiten benoetigt man Helfer. Was aber Gott sei Dank gar kein Problem ist, denn die Menschen in Indien sind nicht wie die Deutschen :-) , heisst: uuunglaublich aufopferungsbereit (welcher Deutsche Mann wuerde eine Frau im Taxi bis nach Hause begleiten trotz eines Umweges von 30km??? Welcher Deutsche wuerde es auf sich nehmen 1 Std. Herumzutelefonieren um ein Taxi in der Nacht aufzutreiben- und dafuer letztlich den Taxigesellschafter ueberzeugen, dass dieser sich selbst ins Taxi setzt und faehrt? Welche Vermieter in Deutschland wuerden ihren Mietern Tee ans Bett bringen wenn diese krank sind??Welcher Deutsche Chef wuerde seine kranken Mitarbeiter anrufen, um zu fragen ob er sie zum Arzt fahren soll oder irgendwas anderes fuer sie besorgen und bei ihr vorbeibringen soll?? :-))EBEN!!!!

8) Privatsphaere: auch die haengt man prinzipiell bei einem @Praktikum in Indien an den Nagel. Ich wohne wie beschrieben mit 6 anderen Maedels zusammen und zwar sind es 3 Raeume- da diese jedoch ineinanderuebergehen und nur mit gittern/vorhang seit 2 Wochen getrennt sind (man sieht und hoert sich also trotzdem) ist es als wohnen wir alle im selben Raum.
Die Privatsphaere ist also gleich null...ungestoert umziehen kann man sich- sofern man darauf besteht zwar im Badezimmer da das aber meist besetzt ist und echt umstaendlich ist haben wir diese Angewohnheit nach der ersten Woche alle abgelegt...wat soll’s! Bei 7 Leuten ist eigentlich immer jmd. Zuhause und somit ist man definitiv so gut wie NIE alleine in der Wohnung...und selbst wenn dies mal der Fall sein sollte und man sich im Bett eingemummelt hat und vor sich hin-relaxed, steht dann ploetzlich die Vermieterin unverhofft neben dem Bett und fragt in gebrochenem Englisch ob denn alles ok waere...oder ob denn der Warmwasserboiler funktioniere...ob sie nen Tee hochbringen soll oder was auch immer...ODER die Putzfrau kommt, schaltet wie wild saemtliche Lichter ein, Ventilaloren aus, knallt, knister, rumpelt & schmeisst alles was sich auf dem Boden befindet auf’s Bett und somit auf jeden, der sich im Bett befindet J
Und auch ausserhalb der Wohnung bin ich NIE alleine, denn zur Arbeit begleitet mich grundsaetzlich Desi und wenn es ums Shoppen oder Partymachen geht ist immer jmd. Da, der einen begleiten moechte...
Doch so dramatisch das auch klingen mag: ICH MAG ES IRGENDWIE! ...es ist irgendwie nett, immer jmd. Um sich zu haben...dennoch ist es zugegebenermassen ungewohnt (oder war es sehr am Anfang!) und man lernt, mehr Ruecksicht auf andere zu nehmen und sich selbst nicht all zu wichtig zu nehmen, denn da man keine Gelegenheit hat, sich zurueckzuziehen, muss man sich beherrschen... und manchmal dann schon Momente, wo ich mir ein paar min fuer mich wuensche...gluecklicherweise haben wir vor ein paar Wochen von einem bisher verstecktem Treppenaufgang auf die Dachterasse erfahren..und hin- und wieder nutz ich das nun, um mich mal etwas zurueckzuziehen...

9) Weihnachten!! Es war fuer mich schon
immer das schoenste & wichtigste Fest von allen!
Schon aus Hamburg zog es mich an Weihnachten
immer nach Wiesbaden um im Kreise der Familie
zu feiern...dennoch haette ich nicht geglaubt dass ich es hier in Delhi so vermissen wuerde...ich dachte dass mich hier „ohnehin nichts an Weihnachten erinnern wuerde“- womit Diwali mir dann aber doch einen Strich durch die Rechnung machte, denn all die Kerzen, all die farbenpraechtigen Lichterketten und die besinnliche, friedliche Stimmung in der Diwalinacht, waren „Weihnachtsfeeling-pur“!
Da es aber all den Trainees so geht und wir quasi gemeinsam „leiden“ , ist es halb so wild...wie gesagt: in 2 Wochen ist Deutscher Weihnachtsmarkt..da wird nicht nur anstaendiges Bier getrunken sondern auch ordentlich geshopped! Wir hoffen dort ein paar Weihnachtsleckereien zu erstehen und ein Freund von Ania versprach uns bereits zu helfen, ein kleines Weihnachtsbaeumchen zu erstehn...WIR WERDEN WEIHNACHTEN FEIERN UEBER DEN DAECHERN GURGAONS *Laute Nacht! Heilige Nacht!“*sing*

10) Pasta & Co! Eigentlich gibt es sogar italienische Restaurants hier...ABER...egal was man hier in Indien isst..sei es chinesische, italienische oder sonstige europaeische Kueche: es schmeckt indisch, denn es wird grundsaetzlich mit Massala, Kardamon und anderen ind. Gewuerzen versehen und demnach isst es „hot & spicy“ und leider so gar nicht europaeisch...ich vermisse mein heiss- geliebtes Spaghetti Pesto, Kaese- Tortellini mit Gorgonzola- Sauce & Gemuese- Lasagne...aber nun gut- aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben! :-)

Mittwoch, 21. November 2007

Dandiya! Die, die mit dem Stock tanzt :-)

Am gleichen Wochenende an dem auch die Hochzeit stattfand, besuchten wir ein DANDIYA Event. Was zum Kuckuck ist Dandiya?
Die AIESECer, die mich & Desi schon eine Woche zuvor auf ein Dandiya eingeladen und letztendlich auch mitgeschleppt hatten, hatten uns lediglich erklaert, dass es sich dabei um ein Tansevent handelte. Nun gut...wir nahmen also an, wir wuerden uns irgendeine Folkloristische Tanzvorfuehrung im indischen Stil ansehen- aber weeeit gefehlt!
Dandiya ist eine spezielle Art von indischem Tanz, der anlaesslich des „Dussehra“ („dasahra“)10 Tage lang getanzt wird...Waaehrend des 10-taegigen „Dussehra“ wird der Gott Rama gefeiert und verehrt, welcher laut heiliger Schrift aus der Verbannung zurueckkehrte und den Daemon Ravana besiegte. Daher wird 10 Tage lang getanzt, gefeiert, Theaterstuecke diesbezueglich aufgefuehrt und am letzten Tag eine riesige Strohpuppe verbrannt (an verschied. Plaetzen)- dies kommt unserem Osterfeuer sehr nahe...(wir haben diese Verbrennung allerdings verpasst, da wir an dem Abend auf der Hochzeit waren!)
Dandiya ist eine extrem witzige und super spassige Sache: die Inder gehen gemeinsam mit Freunden und/oder Familie zu den grossen Dandiya-events. Dort werden Dandiya-Sticks (schoen verzierte , geschnitzte Holzstoecke- aehnlich vom Aussehen wie Drumsticks) guenstig verkauft und dann geht’s los: Jeder hat zwei Sticks in der Hand, tanzt rhytmisch zur Dandiya- Musik, die einen unglaublich mitreisst und schlaegt dabei Stoecke rhytmisch zusammen bzw. Schlaegt die eigenen mit den Sticks der Freunde/Tanzpartner zusammen...dabei entwickelt man improvisationsmaessig immer mehr neue Bewegungsmuster (entweder nur die Sticks der jew. Rechten Hand treffen aufeinander in der Luft oder vielleicht beide Sticks unten in der Mitte eines Kreise oder wie auch immer...ALLES IST ERLAUBT..es gibt kein richtig oder falsch und es macht einfach nur hammmermaessig Spass!!!!)
Und ist man dann erschoepft und zieht sich an den Rand der Tanzflaeche zur Pause zurueck, hat man dennoch viiiel zu sehen. Denn es ist ein seeehr farbenpraechtiges Schauspiel, da die Inder alle in wunderschoenen bunten Salwar Kamez (ind. Gewaender) oder Saris kommen...

My Girls & me :-)

Heute widme ich einen Eintrag meiner kleinen “Familie” hier: meinen WG- Maedels.


Bunt zusammengewuerfelt aus Bulgarien (Desi), Korea (Susie), Norwegen (Torill), Ukraine (Anya) & Deutschland mit mir- haben wir ein ebenso buntes & turbulentes Zusammenleben. Dennoch mussten wir alle feststellen dass Maedels ueberall auf der Welt doch die gleichen Interessen und Gespraechsthemen haben und ueber die gleichen Sachen Lachen, Laestern, sich aergern oder interessieren koennen :-)
Es ist wirklich eine einmalige Erfahrung- zusammen mit den beiden indischen Maedels wohnen 6 Nationen auf engstem Raum zusammen...und: es klappt!
Auch das Arrangement wer wann das Bad nutzt oder die Kueche bzw. Abwasch macht ist relativ problemlos!
Gluecklicherweise haben wir 2 Baeder und wir haben auch nicht alle dieselben Arbeitszeiten.
Das schoene ist, dass wir eine richtige kl. Familie geworden sind...heisst: man vermisst sich gegenseitig, man bekocht sich, macht Maedelszeug, wie sich gegenseitig alberne Hennatattoos aufmalen, Pedikuere oder Massagen verpassen, macht sich Sorgen, wenn eine von uns krank ist und geht dann ggf. fuer sie einkaufen oder pflegt sie, lacht gemeinsam, schmiedet gemeinsam Plaene...ja weint ggf. sogar gemeinsam...es ist soooo schoooen!
Oftmals liegen wir zu viert/fuenft nebeneinander auf dem 3er-Bett (Desis, Susies & mein Bett) und erzaehlen uns den neuesten Gossip..hehe laestern mit grosser Vorliebe ueber die indische Maennerwelt oder Indien im allgemeinen (muss schon mal sein :-))oder erzeahlen uns witzige Storys aus unserem Leben in unseren Heimatlaendern vor dem Praktikum...
Und natuerlich unternehmen wir auch so gut wie immer alles gemeinsam: ich glaube wir haben unseren Ruf als die Partymaedels aus Gurgaon schon weg!;-)
Wobei so ganz alleine sind wir dabei meistens nicht: Anya hat sich schon in der zweiten Woche in Saurav verguckt und er ist schon mittlerweile festes Familien- Mitglied und hat uns schon oft Ehrendienste erwiesen und uns Maedels nach Delhi (und viel wichtiger: Zurueck nach Hause) kutschiert und nette Partytips gegeben und uns auch z.B. zu der Hochzeit eingeladen, genauso ist Francois- ein Trainee aus- wie man am Namen hoert Frankreich- und Freund von Desi, nicht wegzudenken und natuerlich so manch andere „Gelegenheitsbegleitung“ ;-) von uns anderen Maedels sowie manch andere Trainees.
Ja..ich weiss schon jetzt, dass wir schrecklich weinen werden, wenn die erste von uns (Susie :-() uns verlassen muss...Und keine Ahnung wie ich es zurueck in Deutschland ertrage nicht mehr mit 6 anderen Leuten zusammen zu wohnen- ich werde mich vermutlich schrecklich einsam fuehlen in der ersten Zeit!
Ein Glueck gibt es MSN & Skype..so kann man doch in Kontakt bleiben...

Montag, 19. November 2007

Meine erste indische Hochzeit

Dank Saurav- Anyas indischen Freundes hatten ich und die anderen Gurgaon- Trainees die Ehre einer indischen Hochzeit beiwohnen zu duerfen, da er uns zur Hochzeit eines seiner besten Freunde einlud.
Ich muss sagen: es war atemberaubend und faszinierend zugleich: diese Farbenpracht, diese Detailliebe & Traditionen...
Hehe..seit dem befinde ich mich auf der Suche nach einem indischen heiratswillen Mann...so ne indische Hochzeit hat schon was...ich glaube das ist ein typischer Maedchentraum: heiraten wie eine Prinzessin!!!

Zu der typ. Ind. Hochzeit sei erklaert: die Feierlichkeiten erstrecken sich ueber mehrere Tage. Die Braut wird mit Hennapaste an Haenden, Fuessen, Knoecheln und ggf. Anderen Koerperstellen kunstvoll bemalt. Die Bemalungen sollen der zukuenftigen Ehefrau Glück bringen und die Prozedur dauert bis zu drei Tage. Dies ist eine zeremonielle Sache, denn die Bemalungen werden von den engsten angehoerigen (Schwestern, Tanten, Mutter, Cousinen usw...) vorgenommen und zumindest frueher (das ist aber wohl z.T. auch heute noch so) wurde diese Zeit genutzt, um die Braut aufzuklaeren und sie auf ihre Rolle als gute Ehefrau vorzubereiten...

Tage vor der Hochzeit beginnen die Feierlichkeiten- je mehr Vermoegen die Eltern der Braut haben, desto laenger ...ich habe mir sagen lassen, dass das Paar, auf deren Hochzeit wir waren, 4 Tage gefeiert hat...immer bis spaet in die Nacht hinein...oftmals finden die zukuenftigen Paare nur 2 Std./Tag Schlaf in der Woche vor der Hochzeit.

Wir haben allerdings „nur“ an der „Ringzeremonie- Feier“ und der eigentlichen Hochzeit teilgenommen.

Die Ringzeremonie-Feier

Die Ringzeremonie- Feier fand in einem festlich geschmueckten Saal eines edlen Restaurants statt. Ich bin sehr schlecht im schaetzen, aber es waren definitiv ueber 100...wahrsl. sogar weitaus mehr!
Das Brautpaar war seeehr beschaeftigt, denn sie stehen/sitzen (abgesehen von kleinen Pausen um sich die Fuesse zu vertreten) die komplette Zeit nach der Ringuebergabe auf einer Art Podest um Fotos in saemtlichen Kombinationen mit Familie & Freunden zu machen...
Die Verwandschaft tanzt, schwazt, isst waehrenddessen, wie auf einer europ. Familienfeier auch. Einziger Unterschied: Es stehen im ganzen Raum Sofas & Stuehle in einem Kreis, auf die man sich setzen kann zum Essen- es gibt keine Tische.
Wenn die Fotosession abgeschlossen ist (das war so gegen 24h wenn die Musik ohnehin abgestellt werden muss, da Tanzen nach 24h verboten ist), wird es ruuuhig und es folgt ein- wie ich finde- sehr schoener Brauch:
Es wird eine Festtafel in der Mitte des Raumes hergerichtet fuer Braut, Braetigam und die jew. Familie 1.Grades. Diese haben bis zu diesem Zeitpunkt nichts gegessen und es sich aufgespart um nun in aller Ruhe gemeinsam zu essen...
Die Gaeste sitzen rundherum, trinken ggf. Kaffee & essen wenn sie wollen ebenfalls nochmal etwas...es tritt Entspannung ein...und die Gaeste gehen nach und nach.

Die Hochzeit

Wir wussten nicht wirklich was uns erwarten wuerde und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als wir am Hochzeits“zelt“ ankamen...wir standen in einem festlich- geschmueckten Saal, ausgelegt mit rotem Teppich und bunten Verzierungen, wohin man nur sah, in der Groesse eines Fussballfeldes...
Wir wurden sogleich umschwaermt von ca. 50 Servicekraeften, die die unterschiedlichsten indischen Snacks und Fruchtcocktails anreichten...hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...koestlich!
Nach und nach trudelten die ca 500 geladenen Gaeste ein. Zur Tradition indischer Hochzeiten zaehlt es ebenfalls, ALLE Menschen des eigenen Umfeldes einzuladen: so werden nicht nur engste Freunde & Familie, sondern auch Nachbarn, Freundes Freunde und saemtliche Kollegen eingeladen...

Nachdem wir uns mit unzaehligen Fingerfood- Snacks & Cocktails gestaerkt hatten, kam Saurav und forderte uns hastig dazu auf, ihm zu folgen. Wir verliessen das Festzelt und rannten die Strasse hinunter. Gut 500m vom eigentl. Hochzeitszelt thronte der Braetigam auf einem weissen Ross. Er trug ein festliches, traditionelles Hochzeitsgewand.
Waehrend die Brautangehoerigen im Festzelt feiern und auf die Ankunft des zukuenftigen Gemals warten, tanzen die Angehoerigen des Braeutigams ausgelassen auf der Strasse. Es heisst: je mehr Schweiss durch spassiges Tanzen fliesst, desto gluecklicher wird die Ehe. Immer wieder wird Geld durch die Luft geschmissen..auch das eine Tradition, eine noch gluecklichere Ehe zu beschwoeren.
Es herrscht eine verrueckte, ausgelassene Atmosphaere: jetzt heisst es tanzen, tanzen dass die Beine nur so fliegen- wer nicht tanzt hat hier nichts zu suchen, denn es wuerde bedeuten, man wuensche dem Paar kein Glueck!
Es ist Spass pur!!!! Saurav verriet uns spaeter dass Braeutigam & Kumpels sich vorher ordentlich einen hinter die Binde kippen, um genau Durchhaltevermoegen & Mut zu haben
Und den hatten sie dann auch: sie tanzten wie Irre...sobald man „versehentlich“ in Sauravs Naehe geriet, wurde man auch schon gepackt und wild herumgewirbelt: KEIN ENTKOMMEN!


Schliesslich...vermutlich 1 Std. Spaeter...erschoepft vom Tanzen..erreichen wir das Festzelt- doch noch immer keine Ruhe!!
Nach einer weiteren Tradition – einer Art Hochzeitszoll- bei dem die Schwestern der Braut eine Summe nennen, fuer die der Braeutigam (bzw. Seine Familie) sie ersteigern kann, tragen die Freunde ihn ins Zelt: Laute Musik, jubelnde Massen: ES WIRD GETANZT, GETANZT, GETANZT!

Schliesslich tritt die Braut in Erscheinung: Sie ist wunderschoen. Sie traegt festlichen Goldschmuck, ihre Haende, Arme, Fuesse sind mit aufwaendigen Hennabemalungen verziert und sie traegt einen atemberaubenden Sari. Die Menge stoppt: Der Braeutigam kuesst sie- JUBEL & KLATSCHEN...TANZEN!
Schliesslich nehmen Braut & Braeutigam wieder auf ihrem „koeniglichen“ Podest Platz- es ist wieder Fotosession angesagt!

Das Paar- insbesondere die Braut von der ein durchgehendes Laecheln erwartet wird- muss waehrend all der Tage viel Durchhaltevermoegen zeigen hinsichtlich der gut und gerne 300-400 Fotos, die von Ihnen geschossen werden. Auch dies ist eine wichtige Tradition und man sagt, das Paar werde hierbei auf ihr spaeteres Durchhaltevermoegen in der Ehe getestet! Also: Laecheln!!!!

Im Anschluss an die Fotosession folgt wieder das selbe Ritual wie am Vorabend: das Paar & ihre engsten Familienangehoerigen nehmen gemeinsam das Mahl ein.
Was noch zu ind. Hochzeiten dazugesagt werden sollte: hier zahlen noch immer die Eltern der Braut ALLES! Das bedeutet: saemtliche Feierlichkeiten, Unterkuenfte fuer Verwandte & Freunde, ein Haus fur das Paar und gaaanz wichtig: der Brautschatz! Sie bringen Kuehlschraenke, Fernseher, Teppiche..was auch immer..mit als Geschenke, die jeder sehen soll- da es fuer die Grosszuegigkeit der Familie steht!
Zwar gibt es mittlerweile immer mehr moderne Hindus, die sich anders einig werden und die Kosten auf beide Familien verteilen- die Ueberzahl haengt jedoch nach wie vor an dieser Tradition.

Diwali@marketRx- ein total verrueckter Arbeitstag! :-)

Und hier wie versprochen die schrillen Bilder unserer Diwali-Deko-Aktion im Buero:



















Mittwoch, 14. November 2007

Diwali...wie war's denn nun???

ahhhhhhh...Diwali war wuuuuunderschooooen :-)
Es war im Grunde eine Mischung aus Weihnachten & Silvester...aber lasst mich berichten:

Schon auf der 1 1/2 Std. Fahrt nach Noida/Delhi zu der ind. Familie bei der wir eingeladen waren Diwali zu verbringen, hatten wir Trainees( Desi, Francois, Toril, Anya, Ania & ich)dieses seltsam "festliche"Gefuehl im Magen...jaaa..ich fuehlte mich in fruehere Zeiten zurueck versetzt, wenn meine Familie & ich uns nach der Christmesse an Weihnachten vor der Bescherung ins Auto setzten, um die farbenpraechtigen Weihnachtsdekorationen in der Amerikanischen Siedlung in Wiesbaden zu bestaunen...
Und Delhi kam dem ziiiiemlich nahe! Es ist erstaunlich: an normalen Tagen reicht der Strom nicht einmal fuer ein BUEGELEISEN oder FOEN (kein Scherz!!! Unsere Vermieter haben uns sogar verboten diese zu nutzen...) aber der Strom scheint speziell fuer Diwalli gehortet zu werden um dann sogar Tankstellen, kleine Huetten, Baeume...eigentlich so ziemlich alles hell zu erleuchten...

Endlich in Noida angekommen, wurden wir herzlich begruesst. Die Wohnung war klein aber schnuckelig...eigentlich sah man aber nicht mehr viel von der Wohnung nachdem wir dort angekommen waren, denn mit uns 6 und der Familie (5) und den engsten Freunden (2) war die Wohnung proppe voll. Aber die indische Gastfreude ist grenzenlos und so war die ganze Familie den ganzen Abend damit beschaeftigt sich um uns zu sorgen: die juengere Schwester & die Mutter kochten, bereiteten Tee & Kaffee & Snacks, Sohnemann & Papa waren fuer die Unterhaltung zustaendig :-), die Freunde klingten sich hier und da in die Gespraeche mit ein und die aeltere Schwester erklaerte uns indische Braeuche & Taenze...

So sassen wir ca. 1 Std. da...fragten uns was noch passieren wuerde, waehrenddessen wir mit Tee, Kaffee, Saft und Suessigkeiten ohne Ende volgestopft wurden.
Diwali hat viiiiiele Traditionen & Braeuche: so z.B. "Suessigkeiten verschenken & anbieten"- wo auch immer man Diwali verbringt man wird Tonnen von Suessigkeiten bei den ind. Familien vorfinden, denn es ist Tradition engen Freunden & Nachbarn Suessigkeiten zu schenken.
Einige andere Tradition sind "Rangolis", "Diyas" & die besagten Lichterketten bzw. Beleuchtungen aller Art.
"Rangolis" (=Farbenspiel) sind wunderschoene farbige Muster, die mittels speziellem Farbpulver oder aber Blueten am Haus/Wohnungseingang "gemalt" werden.
















Ebenso wie die Lichter oder auch kleinen speziellen und meist handverzierten Ton- Kerzen ("Diyas"),die zu Hauf vor dem Hauseingang oder auf dem Balkon platziert werden, sollen sie ein Willkommensgruss fuer die Goetter sein.
Da die Goetter auch ohne Probleme ins Haus einkehren koennen sollen, lassen die Hindus an Diwali die Wohnungs-/Haustuer offen stehen!
Wie bei allen religioesen Feiertagen, veranstalten streng glaeubige Hindus auch an Diwali ein "Pooja". Dies ist eine spez. Gebets-Zeremonie. Wir duerften teilnehmen, es gestaltete sich wie folgt:
Bei den meisten Poojas wird in irgendeiner Weise musiziert: Gesungen und/oder Getrommelt oder was auch immer...in diesem Fall war es die Mutter der Familie, die den Gesangs-bzw. Hauptpart des Poojas uebernahm. Waehrend sie singenderweise das Prachat (die heilige Gabe fuer die Goetter in Form von Obst/Suessem/Nuessen und speziellem weissen Zucker- bzw. Poppreis-Snacks - gleichzusetzen von der Bedeutung mit den Oblaten im Katholischem) segnete, standen wir schoen brav schauend in Gebetshaltung da... hehe...und blamierten uns schoen: Torill schoss erst mal schoooooen Fotos :-))) ...super Idee! Ich hatte meine Haende gedankenverloren wie immer schoen nach unten gerichtet (falsch!!!), woraufhin Francois loslachte (super Francois) - ok ich korrigierte meine Haltung. Anya hatte sich schon vor dem Pooja blamiert indem sie schoooen vom Poojs-Altar naschte :-)))) und verkuendete "dies sind die besten Snacks!" *uuups*
Nachdem das pooja ziemlich lange dauerte schweiften schliesslich auch Francois' Gedanken ab- er fing tatsaechlich an aegypteraehnlich mit dem Kopf rhytmisch zur Dancemusik die man im Nebenzimmer hoerte hin und her zu shaken...loool....bis Torill ihm einen toetenden Blick zuwarf...
Zum Glueck sah die familie das alles nicht eng- gaaanz im Gegenteil: die hatten ihren heiden Spass uns zu beobachten..und Lachten schliesslich selbst los :-)

Naja hier nochmal der Ablauf des Poojas: zuerst bekamen wir alle diese schoenen Roten Punkte auf die Stirn gemalt und wurden mit heiligem (hehe Mineralwasser vermutlich) betraeufelt...dann begann sie zu singen, waehrenddessen wir beteten (naja..oder zumindest so taten :-D) und sie das Prachat mit dem Wasser betraeufelte und heiligte...danach wird der Prachat- Teller rumgereicht und in kreisenden Bewegungen rhytmisch herumgeschaukelt...jeder muss den Teller dabei beruehren...das hatte was okultisches ..loool..naja und dann MUSS jeder etwas von dem Prachat essen! Es ist SEEEEEEEEHR UNHOEFLICH/ABSOLUTES NO GO das Prachat abzulehnen!! Muss man immer brav essen (hehe oder zumindest dankend annehmen und unbemerkt verschwinden lassen :-)))

Nach dem Pooja begaben wir uns nach draussen aufs Dach und nuuun wechselte das Feeling in Sylvester! Denn nun wurde ordentlich geboellert, geknallt & Wunderkerzen geschwenkt...*schoooooen* ..es war unglaublich: von ueberall her Erleuchtete es bunt ..allerdings war es gleichzeitig auch unglaublich laut- die indischen Boeller sind weitaus heftiger als die europ./dt.!!
Wir fuehlten uns wirklich wie an Neujahr und auch ich griff zum Telefon um meiner Family zwar kein "Prost Neujahr"...aber ein "happy Diwali" zu wuenschen...und das war ein seehr schoenes Gefuehl!
Ab 23h ist offiziell Knallen verboten...da halten sich aber nicht alle dran...nichs desto trotz hatten wir unsere Knalleraktion beendet und begaben uns nun auf einen Spaziergang. Es war wirklich relativ ruhig und immernoch lag diese festliche stimmung, dieses "alle Laecheln & sind Gluecklich"- Gefuehl das einen auch an Weihnachten erschleicht- in der Luft...nun war wieder Weihnachten :-))) In der Zeit in der Wir Trainees mit dem maennl. Gastgeber/Gaeste- Teil spazieren waren, bereiteten Mutter & Toechter das Nacht- Dinner.
Zurueck in der Wohnung wurde festlich dinniert...auch das ist Tradition. Nachdem alle Muender & Maegen zufriedengestellt waren, sah man noch ein Weilchen gemeinsam alte Bollywoodfilme an und gegen 1.30 h machten wir uns auf die lange Fahrt zurueck nach Gurgaon.
Alles in Allem also eine wunderschoooooene Nacht :-)

...Leider begann der Samstag Morgen fuer mich, Ania & Torill mit Magenschmerzen...es stellte sich also heraus dass unsere Maegen Diwali wohl nicht so mochten..Mich hat es am schlimmsten erwischt...ich kaempfte ganze 4 Tage mit schmerzhaften Kraempfen und musste das Bett hueten...Tja- Indien ist halt nicht ganz "ungefaehrlich"- man weiss leider nie (selbst im teuersten Restaurant) ob das Essen auch WIRKLICH hygienisch astrein ist ;-)

Donnerstag, 8. November 2007

HAPPY DIWALI!!!!!!!!! :-)

A VERY HAPPY DIWALI!!!!!!!!!!!!!!


Morgen ist es soweit: der Tag den alle Inder seit ~365 Tagen herbeisehnen: DIWALI (= Das Lichterfest).
Es ist das Weihnachtsfest der Inder und aehnelt unserem Weihnachten sehr, sehr stark.
Ueberall blinkt und leuchtet ist, alles was irgendwie zum gluehen, leuchten, blinken gebraucht werden kann, wird hervorgeholt. Es ist atemberaubend- ganz Indien ist ein einziges Lichtermehr...hehe..ich wuerde behaupten wenn man ueber Indien fliegt, sieht man es erleuchtet! Es ist wirklich wunderschoooen :-) Und stimmt uns Trainees alle etwas melancholisch, denn es erinnert sehr stark an Weihnachten. Dazu kommt, dass es keine eigentl. Diwali- Lieder gibt und somit erklingt nun hier und da Weihnachtsmusik...*schnief*
In Nordindien (also hier :-)) ist es gleichzeitig der Neujahrstag- d.h. es wird wie bei uns an Sylvester ordentlich geboellter & Feuerwerk gemacht schon Tage vorher...!

Diwali beginnt immer am fünfzehnten Tag des Hindumonats "Kartik"(Ende Oktober/Anfang November), 20 Tage nach Neumond. Daher faellt is jaehrlich auf einen anderen Termin.

In den verschiedenen Teilen Indiens wird das Fest sehr unterschiedlich gefeiert, mit vielfältigen Bräuchen und unterschiedlichen mythologischen Bezügen. Je nach Region dauert es zwischen einem und fünf Tagen.Für viele Hindus, besonders in Nordindien, geht es auf den Tag zurück, an dem Gott Rama mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14-jährigem Exil im Dschungel in seine Hauptstadt (Ayodhya) zurückkehrte, so wie es das Ramayana beschreibt. Da es dunkel war, entzündeten die Menschen Oellampen entlang seines Wegs.Im Süden Indiens dagegen sehen die Menschen in Diwali einen Bezug zu Krishna, der einen Daemon besiegt und sechzehntausend Frauen befreit hatte, die sich in der Gefangenschaft des Dämons befanden.

Eines der Diwali- Rituale ist, dass die Menschen früh aufstehen und ein Bad nehmen, möglichst mit wohlriechendem Öl. Man trägt meist neue Kleider, besucht sich gegenseitig, und beschenkt sich mit Suessigkeiten.

Der zweite Tag des Festes ist in vielen Landesteilen der strahlenden Göttin Lakshmi geweiht und wird Lakshmi Puja genannt. Hier interpretiert man die Lichter als Begrüßung für sie. Es heißt, dass sie nicht in Wohnungen einkehre, vor denen keine Lichter stehen. Auch für Ladenbesitzer hat dieser Tag besondere Bedeutung. Sie reinigen und streichen dafür nicht nur ihre Geschäfte sondern legen auch neue Geschäftsbücher an. Für das kommende Jahr bitten sie Lakshmi um Erfolg. Lakshmi Puja gilt als besonders günstig für Gluecksspiele, da die Göttin das Glück selbst verkörpert.



Wir waren z.B. auf einer Diwali- Party am Dienstag und dort wurde die komplette Zeit Karten gespielt...Spiele aller Art sind wichtiger Diwali- Bestandteil und machen das ganze natuerlich auch noch geselliger.


Als Omen für das kommende Jahr nehmen viele Menschen z.B. an einer Tombola teil oder gehen ins Kasino.
Der dritte Tag heißt "Padva". Ehefrauen schwenken ein Tablett mit Lichtern segnend um den Kopf ihrer Ehemänner herum, und tupfen ihnen dann einen Segenspunkt auf die Stirn.Der vierte und letzte Tag von Diwali ist "Bhau Beej" , an dem Schwestern ihre Brüder mit dem Licht segnen- es ist gleicht dem Rakhi- Fest, welches ich euch im August beschrieb: Bruder & Schwester versprechen sich, sich gegenseitig zu beschützen und die Schwester knuepft ihrem Bruder ein neues Rakhi (farbiges Armband als Schutz- Symbol).

Auch hier im Buero herrscht heute Ausnahmezituation! Die Perso-abteilung hat zu einem "Welches Team schmueckt seine Kabine am schoensten zu Diwali" - Wettbewerb aufgerufen und nun sind alles Mitarbeiter wie emsige Ameise darum bemueht die schoenste Diwali- Kabine zu designen. Es wird geklebt, gemalt, gebastelt...ein Bild fuer die Goetter *hehe*...Die Fotos reich ich am Montag nach..ihr duerft gespannt sein!!!

Freitag, 26. Oktober 2007

Indien: kulinarisches Land meiner Traeume!!!

Da Indien ein kulinarisches Paradies ist, darf ein Eintrag ueber das Essen natuerlich nicht fehlen!

Insbesondere fuer Vegetarier ist Indien das Land der Traeume, denn man bekommt ueberall vegetarische Koestlichkeiten. Schaetzungsweise 70% aller indischen Spezialitaeten sind vegetarisch. Dies liegt zum einen daran, dass die streng- glaeubigen Hinduisten rein vegetarisch- meist sogar vegan- leben und demnach die Fleischnachfrage nicht do hoch ist und zum anderen ist Fleisch (abgesehen von Huehnchen) extrem teuer und somit koennen es sich die meisten nicht leisten.

Toll fuer Vegetarier ist nicht nur, dass es ueberall vegetarische Speisen gibt, sondern auch dass ALLES (sogar Getraenke, Zahnpasta, Suessigkeiten, Mc Donald usw...) mit einem gruenen Punkt (fuer veg.) oder einem roten Punkt (nicht-veg.) gekennzeichnet ist! Das finde ich extrem fortschrittlich sondern natuerlich auch super praktisch!

Sooo aber was ist man hier denn nun??

Hauptmahlzeit (hehe aber theoretisch zum Fruehstueck, Mittagessen, Abendessen)

Generell habe ich festgestellt, dass die Inder viel und gerne essen- es kommen ordentliche Portionen beim Mittag/Abendessen auf den Teller und zwischendurch wird dann noch einiges an Snacks vertilgt („Maggi“, reichlich Chips, Kekse, Indian sweets...) bei den Koestlichkeiten aber auch kein Wunder ;-) dennoch koennen wir Europaeer da (gluecklicherweise ?)nicht mithalten!

Eine typische indische Mahlzeit sieht folgenderweise aus:
Zum einen gibt es indisches Brot („Roti“, „Naan“ , „Parothas“) – das ist eine Art ind. Fladenbrot, manchmal auch Pfannkuchen-aehnlich was auf ganz unterschiedliche Art und Weise zubereitet/serviert wird: trocken, in Butter gebraten, im traditionellen Ofen gebacken, mit Kaese gefuellt oder ueberbacken usw...
Naan enthaelt im Gegensatz zu Roti Hefe und Parothas sind eher wie pfannkuchen und mit Gemuese, Ei, Gewuerzen gefuellt.

Zum anderen gibt es unendlich viele Reissorten und Arten wie dieser serviert wird...entweder „plain“- normaler Reis ohne alles oder mit Gemuese und/oder Ei gebraten usw...
Brot & Reis isst man natuerlich keinesfalls trocken!!!

Dazu wird entweder gebratenes Gemuese, unterschiedliche Sossen oder ein indisches Curry gereicht. Mit Curry sollte man aber hier in Indien keinesfalls das was wir in Deutschland geschmacklich unter Curry verstehen, in Verbindung bringen! Das Wort „Curry“ bedeutet naemlich lediglich Gewuerzmischung und ich bin dieser Art von Gewuerz noch kein einziges Mal hier in Indien begegnet...

Curry’s sind zumeist sehr breiartige, rahmige uns meist seeehr koestliche Cremes die man entweder mit dem Reis vermischt und zusammen isst oder in die man sein Naan/Roti eintaucht.
Die meisten dieser Currys sind mit „Paneer“- ein indischer, hausgemachter sehr cremiger Kaese. Dieser kann auch z.B. als kleine kaesebaellchen im Curry enthalten sein oder insgesamt fuer die cremigkeit sorgen...



Meine Leibspeisen sind „Palak Paneer“- ein Spinat-Paneer-Curry und „Stuffed Tamatar“/ „Tamatar Paneer“ – mit Paneer und Gemuese gefuellte Tomaten oder Tomaten-Paneer- Curry mit Plain Naan :-)





Es gibt aber auch noch andere Varianten an indischem Essen...z.B. ist South Indian Food voellig anders...z.B. gibt es hauchduennes „Brot“ genannt „Dosa“ auf das innen eine Kartoffel- Gemuese-Creme gestrichen wurde und was dann zusammen mit dips gegessen wird...auch sehr lecker ...oder „Samosa“ cremig-gefuellte Kartoffeltaschen .



Zu den Speisen wird grundsaetzlich eine Art Joghurt und oft natuerlich auch "Lassi" (ind. Joghurtgetraenk) oder indische Buttermilch serviert- manchmal ist dieser etwas gewuerzt, manchmal einfach so, machmal enthaelt er Gemuese...
Der Joghurt hat die Funktion den Magen zu beruhigen- denn die indischen Speisen sind IMMER EXTREM- so gut wie immer EXTREM SCHARF gewuerzt...man hat das Gefuehl Speiseroehre, Magen, Mundhoehle sind veraezt nach dem Genuss so mancher Mahlzeit...und die Suessspeisen (Desserts, Suessigkeiten) sind EXTREM suess...ein Bissen und man riskiert einen Zuckerschock...selbst mir (wo ich absoluter Suessigkeitenfan in Deutschland bin) sind die Suessigkeiten hier meist zuuuu suess!

Suessigkeiten & Desserts

Die Inder sind groooooooosse Suessspeisen- Schleckermaeuler...hier liebt jeder Suessigkeiten aller Art. Schokolade ist hier nicht so im Trend, da sich unsere normale europaeische Schokolade im Laden aufgrund der Hitze nicht haelt! Hier gibt es zwar manchmal KitKat (jaaaa J) und Mars/Twix/Bounty zu kaufen aber a) schweine-teuer und b) schmeckt es irgendwie anders...die scheinen da andere Zutaten zu verwenden um es hitzebestaendiger zu machen..es ist nicht der gleiche cremige Geschmack wie in Deutschland....hehe..kann aber auch sein dass es einfach nur ranzig ist...auf jeden Fall schmeckts nicht!
Statt Schokolade ist der Keks- und Chipskonsum erheblich! Allein hier im Buero werden taeglich Tonnen an der Rezeption verkauft....
Aber viel besser als das sind die indischen Suessigkeiten!!!!
Wie erwaehnt sind viele sehr sehr suess- die sind nicht so mein Fall...die sind etwas aehnlich wie z.B. tuerkische Suessigkeiten (zumindest mich erinnern sie daran)- „gulab“ in Syrup eingelegte kleine Baellchen mit was auch immer... sind die suessesten und klebrigsten, gefolgt von diesen Kringeln „Jelebi“ (siehe Mitte des Tellers) ...diese werden in Oel fritiert und sind somit der Gipfel aller klebrigkeit..nix fuer mich- gibt aber viele die darauf schwoeren!!!



Dagegen zum suechtig werden sind "Kaju Katli" ...hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...in diese aus Mandeln gemachte Delikatesse koennte ich mich reinknien!!! Es ist einfach nur LECKER! Und gibt es auch z.B. mit Schokoladen oder Minzueberzug und in allen erdenklichen Varianten!
Looool...kleine persoenliche Kaju Katli-Storry:
An meinem /Desis 1. Arbeitstag gab es dies als Nachspeise zum Mittagessen und wir beiden Helden trauten dieser „Silberfolie“ nicht und haben die schooooooen mit dem Loeffel abgekratzt vor dem essen *hahahaha*...unsere neuen Arbeitskollegen haben nicht schlecht geguckt und uns wahrscheinlich fuer saudumm gehalten, denn es ist natuerlich KEINE Folie ...es ist nur Speisefarbe o.etwas in der Art :-D
Jetzt habe ich auch so ziemlich alles durch...ahhh – nein: eines waere da noch zu erwaehnen...

Sooo und WAS isst man am allerliebsten wenn es heiss ist?? Jaaaaa EIS!!! J Die Inder lieben Eis! Es fehlt auf keinem Buffet und darauf stuerzen sich alle am liebsten. Zumal die Eissorten hier- wie koennte es auch anders sein- seeeeeeehr cremig & lecker sind!

Aber es gibt auch eine indische Eis- Variante: „Kulfi“! dieses Staebchen- Eis bekommt man jeder Strassenecke und es ist seeeehr koestlich. Es ist eine Art Milcheis mit vielen Zutaten wie Pistazien, Mandeln, Kardamom *hmm* und vieles mehr...wenn man in Indien ist, sollte man es probieren- ich liebe es sehr!







Eine andere sehr beliebte Nachspeise- die es aber i.d.R. nur zu festlichen Anlaessen auf den Tisch kommt, da sie seeehr zeitaufwaendig in der Zubereitung ist, ist „Halva“ . Es ist eine Art suesser Maisgries mit Pinienkernen und ich glaube Mandeln. Er wird warm serviert.

Snacks
Neben Kulfi, Chips, Kekse – ist MAGGI hier ganz gross...loool als mich zuerst einer fragte ob ich „Maggi“ essen mag und mir beschrieb das seie ein Nudelgericht, dachte ich, es seie ein witziger Zufall, dass es wie die bekannte Fertiggericht Marke heisst. NEEEE ist es aber nicht- es ist in der Tat die Marke Maggi die hier in Indien aber ausschliesslich ein 2-Minuten- Nudel- Fertiggericht was eher chinesisch als indisch ist, verkauft. Einfach 2 Min. In Wasser, fertig! Gibts hier an jeder Ecke zu kaufen..entweder verpackt im Supermarkt oder an unserer Firmen- Rezeption um sich nen Nudel-Snacvk fuer zwischendurch zu machen oder fertig „zubereitet“ an Strassenstaenden/in Restaurants und sie Inder sind sowas von verrueckt danach..ist echt witzig!

Vor Mundgeruch fuerchtet sich hier in Indien uebrigens anscheinend keiner, denn egal in welcher Art Restaurant man isst oder privat man bekommt IMMER rote Zwiebeln dazu serviert und diese werden in rauen Mengen von allen konsumiert :-) .

Achjaaa und dann waer noch zu erwaehnen dass die Inder extrem vernarrt in „Saucen“ aller Art sind! So sehr dass es hier normal ist wenn man Ketchup, Senf, ggf. Andere indische „Sossen“ zu Pizza, Burger, normalen belegten Sandwiches serviert bekommt...looool...es ist seeeeeeeeeeeeeeeeeeehr merkwuerdig wenn man in Pizza- Hut sitzt und sieht wie alle ihre eh schon kalorienreiche Pizza beherzt in Ketchup oder Senf tunken...loool..aber wahrscheinlich werde ich mich daran auch gewoehnen- also wisst ihr nun Bescheid- schaut mich nicht komisch an, wenn ich das dann auch mache..hahaha

Internationales Essen
Wir haben uebrigens laaange gesucht, um nicht-indisch schmeckendes Essen ausfindig zu machen- denn selbst Fast Food oder italien., chin. Essen wird indisch gewuerzt und ist dementsprechend scharf und schmeckt indisch...aber PIZZA HUT ist der Hauptgewinn- neben TGI (was aber auch sau- teuer ist!) ist dies nun mein Lieblingsrestaurant sofern ich das indische Essen mal wieder ueber habe (jeden Tag ist dann doch zuviel des Guten!)

Soooo das war’s...sofern ihr fagen habt oder ich irgendwas ausgelassen hab zu dem Thema, schreibt sie in den kommentar ! :-)